Kein Wald mit Buchen
15 Jugendliche im Alter von 14 - 19 Jahren aus Brandenburg und Rheinland Pfalz verbrachten mehr als drei
Wochen in der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar.
Ziel war eine handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Ort und seinen Hintergründen.
Die Gruppe erkundete Geschichte und Gelände des Lagers, beobachtete betroffene und desinteressierte
Gleichaltrige, interviewte Mitarbeitende der Gedenkstätte und verarbeitete ihre so gewonnenen
Wahrnehmungen und Erfahrungen in Einzelszenen.
Der Film – eine Collage aus 12 Videoclips – nimmt das „KL Buchenwald“ aus ganz unterschiedlichen
Perspektiven in den Blick und spiegelt den intensiven Prozess einer ganz eigenwilligen und oft
experimentellen Annäherung an das, was in Buchenwald geschah und seine Schatten bis ins Heute wirft.
Darüber hinaus war der ausdrückliche Wunsch der Mitwirkenden, dass der Film andere Jugendliche
motivieren soll, sich mit der Geschichte wie auch mit gegenwärtigen Entwicklungen auseinander zu setzen.
Dem Ergebnis ging ein langes Suchen, Ausprobieren und Verwerfen voraus, denn es gab kein Patentrezept,
wie man das Erlebte angemessen und zugleich jugendgemäß umsetzen könnte.
Victor Klemperer Preis für den Film 'Kein Wald mit Buchen'
Dies scheint gelungen zu sein, das Projekt “....Kein Wald mit Buchen“ ist 2003 mit dem ersten Preis des Victor Klemperer-Wettbewerbes des Bündnisses für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet worden. Die Jury des Bündisses für Demokratie und Toleranz wählte aus 2000 Einsendungen diesen Beitrag als den gelungensten zum Thema „Deutschland-was ist das?“ aus.Victor Klemperer, genauer Beobachter und scharfsinniger Kritiker des Nationalsozialismus, beleuchtet in
seinen Tagebüchern dessen Fanatismus und Vernichtungswillen. Er analysiert die völlige Unvereinbarkeit
des Hitler-Regimes mit dem weltoffenen und humanistisch geprägten Deutschland, dem er sich
zugehörig fühlt.
Der „Viktor Klemperer Jugendwettbewerb“ sollte Jugendliche und junge Erwachsene anregen, zu Kritikern
heutiger Erscheinungen von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu werden.
Dazu gehört auch, sich über das Scheitern der Weimarer Republik und über die NS-Zeit zu informieren.
Im Gegensatz zu damals haben Extremisten heute keine Chance, einen bedeutenden Einfluss auf
Gesellschaft und Staat zu erringen. Die große Mehrheit der Bevölkerung bejaht die Demokratie.
Extremistische Minderheiten, die eine antidemokratische Lebensform favorisieren, können jedoch erheblichen individuellen und politischen Schaden anrichten.
Im Kern ist das Hauptanliegen Victor Klemperers auch heute noch aktuell: Es geht um die Bestimmung der
Position Deutschlands, vor allem auch darum, sich dafür einzusetzen, dass unser Land auf der Seite von
Demokratie, Toleranz, Weltoffenheit, für Menschenrechte und Mitmenschlichkeit steht.
Sich hiermit zu beschäftigen und kreative Lösungsansätze zu finden, war eine wichtige
Aufgabe des Wettbewerbs. Die Vielfalt der Wettbewerbsbeiträge zeigt, dass dies gelungen ist.
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