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Daniela

Der Ort der Handlung ist eine Schule, die in einer Stadt liegt, wie es viele in Deutschland gibt.
Eine neue Schülerin kommt in eine Klasse, die durch starke Gruppenbildung gekennzeichnet ist.
Eine dieser Gruppen zeichnet sich durch hohe Gewaltbereitschaft aus, die sich gegen Mitschüler
und Mitschülerinnen richtet.

Daniela, die „Neue“, beobachtet verschiedene Szenen,in denen Mitschüler erpresst werden.
Bedingt durch ihr Verständnis für ein kameradschaftliches und faires Umgehen miteinander
mischt sie sich ein, bekommt aber auf Grund von Angst und Unverständnis keine Unterstützung -
weder in der Klasse noch bei Erwachsenen.

So muss Danielas Bemühen letztlich scheitern.

In dem Film „Daniela“ stehen nicht die zur Gewalt bereiten Jugendlichen, sondern die potentiellen
Opfer und ihr Verhalten im Mittelpunkt der Handlung.

Am Beispiel der Hauptdarstellerin wird gezeigt, wie ein Mensch von anderen in eine Spirale der
Ohnmacht und Angst getrieben werden kann.

Daniela findet für ihre Probleme keinen Ansprechpartner, ihre Hilferufe werden weder im
Freundeskreis noch bei den Erwachsenen verstanden. Sie wird immer verzweifelter,
fühlt sich allein gelassen und zieht sich deshalb vollständig zurück. So wird sie am
Ende selbst zum Opfer.

Daniela hat als einzelne Person keine Chance, den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen.
Die Mehrheit verschließt aus Angst die Augen vor Gewalt und verweigert jede Unterstützung.

So zeigt der Film „Daniela“ auch den Aspekt, dass eine Gruppe von gewaltbereiten Jugendlichen
nur so stark sein kann, wie andere es zulassen.

Es wird verdeutlicht, dass die „schweigende Mehrheit“ ebenfalls eine Verantwortung sich selbst
und der Gemeinschaft gegenüber hat, der sie sich stellen muss.


Kommentar zum Film
von Dagmar Lochmann:

"Um etwas zu wissen ist das Eine, es aber zu sehen ist etwas anderes."
Ein abgedroschener Spruch, der mir nach dem Abspann des Films durch den Kopf ging.
Und hilflos sagte ich zu mir selbst: Gäbe es doch nur die Möglichkeit, meine Kinder von der
Schulpflicht zu entbinden. Sofort würde ich sie da rausholen, um sie vor dem zu beschützen,
was ich gerade gesehen habe. Ich weiß, dass das keine Lösung ist. Ich sah, was ich seit
langem weiß: An unseren Schulen geht es hart zu.
Aber wir Menschen gehören nun mal nicht zu der Spezies mit dem langen Hals und trotzdem
stecken schon viel zu viele Menschen mit dem Kopf im Sand.
Der Film "Daniela" rüttelt wach. Wenn auch überzogen, er führt uns vor Augen: Wir sind die
"schweigende Mehrheit". Denn Gewalttätigkeiten, Abzocke, Einschüchterungen und Erpressungen
gibt es auch vor unseren Haustüren, an unseren Schulen.
Wie war das noch…, als der Nachbarjunge nicht mehr in die Schule wollte, weil ihm ein
Mitschüler auf dem Nachhauseweg androhte "morgen mach ich dich kalt"? Oder die kleine
Erstklässlerin, die zu Hause am Telefon die Mitteilung bekam: "entweder du machst morgen
mit mir Sex oder ich bringe dich um"? Oder der Jugendliche, der im Bus mit einem Messer
am Hals lieber seinen Rucksack hergab als sein Leben?
Einzelfälle? Panikmache?
Eines erreicht der Film hoffentlich bei jeder(m) ZuschauerIn, nämlich die Erkenntnis, dass der Satz
"bei uns gibt es so etwas nicht" endgültig der Vergangenheit angehören muss. Erst dann wird der
Weg frei, um sich mit Gewaltprävention auseinanderzusetzen.
Ich wünsche den Produzenten des Films "Daniela", dass er ihnen aus den Händen gerissen wird
und er zum Pflichtprogramm, nicht nur für SchülerInnen, wird.


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